Peking, 26.-30.04.2011

Militärkrank

Peking: 26.04.2011, Militärkrankenhaus
Heute war erneut ein Krankenhausbesuch für Yi angesagt. Es sollte noch ein CT gemacht werden, denn die letzte Blutuntersuchung deutete auf eine Fettleber hin, deshalb das CT. Von Tongzhou ist es ein langer Weg bis zum Krankenhaus. Wir mussten ganz Peking durchqueren. Chagor, Jenis Mann, hatte uns mit dem Auto bis zur subwaystartErsten Subway Station gefahren. Viele Menschen strömten hinein, es war die erste Station der Linie 1, dementsprechend voll waren die Bahnsteige. Alle warteten zwischen den Laufstangen und alle wollten natürlich mit. Aber es gibt eine Regel: an Erststationen dürfen nur soviele Fahrgäste einsteigen, wie Sitzplätze vorhanden sind, damit auf den nachfolgenden Stationen noch Fahrgäste zusteigen können. Wir waren mit dem
3. Zug an der Reihe und bekamen natürlich einen Sitzplatz. Es sollte eine lange Fahrt werden, und es sollte ein langer Tag werden.warten Nach Ankunft im Militärkrankenhaus gaben wir die Unterlagen für das CT ab. Man kündigte uns (Yi, Tong Tong Jen und ich) ein langes Warten an. Sie schlugen Yi vor, den Termin auf den Nachmittag zu verschieben. Yi war einverstanden. Das bedeutete, dass wir uns neu anstellen und einen Termin geben lassen mussten. schuletongAngesetzt wurde 17:00 Uhr. Mittlerweile war es 11:00 Uhr und Jen wollte mit Tong Tong seine neue Schule besuchen. Wir brauchten mit dem Taxi 10 Minuten zum bis zum Ziel. Jen hatte dort noch einige Formalitäten zu erledigen. Danach schauten wir uns das Internat an. Schlafräume
tongongwegtongtong
(4 Bettzimmer), Duschen, Aufenthaltsräume bis zur Mensa, wo gerade eine Klasse beim Essen waren. Die Speisen sahen appetitlich aus. Die Schüler saßen alle an 4-er Tischen. Jungen und Mädchen gemischt, alle nett und fröhlich und alle riefen mir zu: "Hello Teacher!”. Auf dem Schulgelände kamen uns Schüler in 2-er Reihen und in Schuluniformen entgegen. Und auch hier immer wieder: "Hello Teacher!”. Das lag wohl daran, dass es ein Internat mit ausländischen Lehrern war. kühneNach Abschluss des Rundganges shoppingcentgingen wir ins Mc Donalds. Chicken Wings mit
Mc Cafe. Irgendwie mussten wir die Zeit bis 17:00 Uhr totschlagen. So waren wir noch in einem großen Shopping-Center, ähnlich wie in Deutschland das KDW, mit einer großen Lebensmittelabteilung. Hier gab es Kühne Produkte, "Salatfix und Moskaugurken". Das war alles, was von Kühne präsentiert wurde.

Zurück ins Krankenhaus, wieder anmelden und warten und warten. Yi wurde gegen
19:00 Uhr zum CT aufgerufen. Das hat so 30 Minuten gedauert, bis sie wieder mit Ohrstöpseln in den Ohren in den Warteraum kam. Dann hieß es wieder warten. Bis Yi ihre Filme ausgehändigt bekam, war es 20:30 Uhr. flurDann ging es weiter zu den “Nachtschicht Ärzten”. 2 Stockwerke höher mussten wir wieder bezahlen und warten. Über eine Laufschrift wurde ihr mitgeteilt, zu welchem der 20 Ärztezimmer sie sich begeben sollte. Wir gingen davon aus, dass sie jetzt gleich an der Reihe gewesen wäre. Denkste! - wir gingen einen langen Flur entlang von wo die Ärztezimmer abgingen. Er war voll mit Patienten, die hier warteten. Sie waren zwar alle aufgerufen, mussten aber trotzdem wieder warten. Es dauerte über eine Stunde, bis Yi endlich im Arztzimmer verschwand. Unter den wartenden Patienten waren auch kleine Kinder; angezogen wie es auf dem Lande üblich ist. Mit einem langen Schlitz in der Hose, von vorne bis hinten, so dass man seinen kleinen Schniedel und Popo sehen konnte. Das gilt als hygenischer, als Windeln zu tragen. Und so kam es, dass ein kleiner Junge auf den Flur gepieschert hatte. Niemand beschwerte sich. apothekeMan hatte der Mutter sogar Papier angeboten, um den kleinen Unfall zu beseitigen. Nach 20 Minuten kam Yi mit einem Zettel in der Hand zurück. Zu diesem Zeitpunkt warteten noch mindesten 50 Patienten. Der Zettel war ein Rezept für Yi´s angeblicher Fettleber. Mit dem Gedanken, dass jetzt alles erledig war, sind wir in den 1. Stock (Parterre) gegangen, um das Rezept einzulösen. Uns erwartete eine lange Schlange. Yi musste an der Kasse 600 RMB für die Medikamente bezahlen. Mit der Quittung und dem Rezept ging es dann nach draußen über den Parkplatz zur Apotheke. Wieder eine lange Schlange. Warten!!! Dann endlich bekam sie die Medikamente (2x6 Packungen). Mittlerweile war es nach 22:00 Uhr und wir spürten die Müdigkeit bis in die Knochen. Mit der Subway fuhren wir nach Tongzhou. 23.30 Uhr waren wir dann zu Hause.

Peking: 30.04.2011, Postamt
Yi beschäftigte sich mit der Auswahl der Kleidung für ihre Verwandschaft in Mulan. Sie wollte einfach mehr Platz in ihren Kleiderschränken schaffen. Sie hatte alles fein säuberlich in einem großen Stoffsack verstaut, um es dann am nächsten Tag auf die Post bringen. Leider war es nicht postgerecht verpackt. Yi musste alles wieder auspacken und in zwei neue Postsäcke verstauen. Ein Postbeamter mit einer Handnähmaschine nähte sie zu. Alles wurde mit einem dicken Filzschreiber beschriftet. Das kleine Postamt befindet sich auf dem Universitätsgelände. So haben wir gleich die Gelegenheit genutzt, im Universitäts-Restaurant etwas zu essen. Yi bestellte fritierte Krabben und ein Gericht aus Bambus, Paprika, Wurzeln und Algen mit Reis (das essen die Äusländer immer). Danach gingen wir nach Hause. Morgen am 1. Mai, ist auf dem Platz des Himmlischen Friedens Fahnenwechsel, was ich mir unbedingt ansehen wollte.

© bild und text k.völker

       
 
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